Mosambik

 

Zahnärztlicher Hilfseinsatz 2025 (19.06.-11.07.)

 

 Diesmal waren die Wochen und Monate vor unserem erneuten Aufbruch nach Mosambik extrem aufregend: die Arbeitsgenehmigung ließ sehr auf sich warten… wir hatten bereits an Weihnachten damit begonnen, alle Dokumente zu sammeln und an die Ärztekammer in Maputo zu senden und bekamen ständig neue Anweisungen, welche Dokumente diesmal zusätzlich nötig sind. Die Kammer hatte im Laufe des letzten Jahres ihre Statuten bezüglich der Arbeitsgenehmigung ausländischer Ärzte und Zahnärzte geändert. So mussten diesmal bunsere Zeugnisse, die seit Jahren in der Kammer in Maputo hinterlegt sind, von der mosambikanischen Botschaft in Berlin anerkannt werden. Das ging natürlich nur mit beglaubigten Zeugnissen. So verbrachte ich also meinen freien Tag im Bürgerbüro, um Beglaubigungen und polizeiliche Führungszeugnisse zu besorgen. Danach brauchte die Botschaft 4 Wochen, um unsere Zeugnisse abzustempeln. Zudem benötigten wir diesmal ein Einladungsschreiben einer Gesundheitseinrichtung in Mosambik, die Bestellung einer Zahnärztin / eines Zahnarztes vor Ort, die / der für uns zuständig sein würde, und dessen Bestätigung, dass sie / er diese Aufgabe übernehmen würde.

 

Das und noch viele Papiere mehr nahmen sehr viel Zeit in Anspruch und so wussten wir bis zum Tag unserer Abreise nach Mosambik nicht, ob wir dort arbeiten würden oder nicht. Einige Stunden vor Abflug kam dann endlich die erlösende Nachricht mit der schriftlichen Arbeitsgenehmigung.

 

Wir hatten also nicht umsonst die Flüge gebucht, Materialien, Instrumente und Medikamente bei diversen Firmen und Organisationen (Henry Schein, Peppler, Apotheker Helfen e.V.) gesammelt und konnten somit am 19.06.2025 als bewährtes Team (Dr. Wolfgang Henke, Margarete Henke, Hanne Kälbli, Dr. Tina Killian) von München aus über Doha nach Maputo fliegen.

 

In Malehice, einem Ort etwa 250 km nordöstlich von Mosambiks Hauptstadt Maputo, durften wir wie bei unseren letzten Einsätzen im Kloster der Missionsschwestern des Heiligen Blutes (CPS) wohnen und den Alltag der Schwestern miterleben.

 

Im gegenüberliegenden kleinen Krankenhaus haben wir uns diesmal mittels zweier mitgebrachter Massageliegen und zweier kleiner Hocker einen kleinen Behandlungsraum im Freien eingerichtet. Dank der von der AMI (Akademie Mundgesundheit International) durch Dr. Dietmar Klement geschickten mobilen Behandlungseinheit konnten wir neben den Extraktionen auch viele erhaltungswürdige Zähne mit Füllungen versorgen. Letztes Jahr hatten wir einen kleinen Sterilisator und eine Absauganlage und Zangen und Hebel mitgebracht und dieses Jahr waren ganz viele Sonden, Spiegel und Pinzetten im Gepäck, was uns die Arbeit sehr erleichterte. So konnten wir 370 Patienten behandeln.

 

Zudem besuchten wir die Kindergärten in Malehice und Xai-Xai und verteilten dort Zahnbürsten und Zahnpasta und übten mit den Kindern an einem großen Modell das Zähneputzen. Unsere Hanne hatte sich zu diesem Zweck wieder als Clown verkleidet. Inzwischen haben die Kinder dort auch keine Angst mehr vor uns und vor Hanne als Clown, weil gerade die älteren Kinder uns von den letzten Besuchen schon kennen.

 

Im Kloster wurden wir wie immer von Schwester Elisabeth Heßdörfer, der ehemaligen Oberin des Klosters CPS in Malehice, und Schwester Lina Malandzele, der aktuellen Oberin, mit offenen Armen empfangen und durften dort mit allen anderen Schwestern eine wunderbare Zeit verbringen. Inzwischen kennen wir auch die meisten Schwestern aus den anderen Häusern von CPS in der Umgebung und auch viele Menschen in der Bevölkerung. Und die Bevölkerung kennt uns über die vielen Jahre hinweg auch und so werden wir dort oft auf der Straße mit Namen begrüßt.

Der Abschied fällt uns jedes Mal sehr schwer. Aber das war nicht unser letzter Aufenthalt dort. Wir haben schon Pläne für nächstes Jahr.

Ein großer Dank gilt Schwester Eduarda Zimba, die uns jedes Jahr mit aller Kraft und unendlich viel Geduld mit der Arbeitsgenehmigung unterstützt.

 

Wenn Sie die Bevölkerung in Malehice unterstützen möchten, melden Sie sich gern bei mir in der Praxis (Mail an info@zahnaerzte-ush.de).  Malehice freut sich unendlich!

 

Mit besten Grüßen,

Dr. Tina Killian